Radon ist ein natürliches radioaktives Gas, welches sich als Innenraumschadstoff in Wohnungen und Häusern in der Raumluft anreichern kann. Das Gesundheitsrisiko wird durch die einwirkende Strahlung von Radon und seinen Zerfallsprodukten deutlich erhöht, insbesondere für Lungenkrebs. Radon ist für den Menschen nicht direkt wahrnehmbar und deshalb für die Raumnutzer nicht einzuschätzen. Eine EU‐Richtlinie (EU-BSS 2013) und das ab 2019 gültige Strahlenschutzgesetz fordern erstmals Regelungen für die Begrenzung der Radonkonzentration in Aufenthaltsräumen und an Arbeitsplätzen, wodurch dem baulichen Radonschutz im Bestand und beim Neubau deutlich größere Bedeutung zukommt.
Der Berufsverband Deutscher Baubiologen (VDB e.V.) bietet ab 2019 eine Qualifikation mit Fachkundenachweis zur Radonfachperson in Anlehnung an die seit 2017 gültige Strahlenschutz-Ausbildungsverordnung in der Schweiz an.
Eine Radonfachperson soll als kompetenter Ansprechpartner zu den Themen Radon, Radonmessungen und Radonsanierung in bestehenden Gebäuden sowie zum radonsicheren Bauen zur Verfügung stehen. Der Bedarf an kompetenten Beratungsstellen zum Thema Radon, Radonmessungen und Radonsanierungen wird sich jedoch in naher Zukunft durch die Umsetzung des neuen Strahlenschutzgesetzes und der zugehörigen Strahlenschutzverordnung steigern.
Nach der erfolgreichen Qualifikation mit Bestehen der Prüfung erhält jeder Teilnehmer ein Zertifikat welches ihn als „Radonfachperson VDB“ ausweist. Auf den Internetseiten des VDB kann sich jeder Teilnehmer nach erfolgreichem Abschluss der Prüfung und regelmäßiger Fortbildung in eine Liste der „Radonfachpersonen“ eintragen lassen. Eine behördliche Anerkennung wird angestrebt.